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Motive

Kaum jemand kann noch sagen, was bibeltreuer evangelischer Glaube und evangelische Kirche ist. Die Kenntnis der einschlägigen biblischen Aussagen, wie sie etwa in den Katechismen der Reformation vorgetragen werden, hat im deutschen Sprachraum einen historischen Tiefstand erreicht. Die breite Mehrheit der Protestanten ist nicht mehr in der Lage, den christlichen Glauben zu bekennen, und in vielen Punkten herrschen selbst unter konservativen Christen gegensätzliche Ansichten. Wird der Protestantismus in den Ländern der Reformation überleben?

Die biblische Botschaft darf nicht darauf reduziert werden, mythologische Deutung der Schöpfung, der Geschichte Israels und der Person Jesu zu sein. Es ist ein grundsätzlicher Fehler, daß die gegenwärtige Theologie die Bibel als Produkt religiöser Welterfahrung ansieht und ihren Anspruch, daß die biblische Geschichte und das sie bezeugende biblische Wort die Offenbarung Gottes sind, verneint. Evangelische Theologie und Verkündigung dürfen nicht auf sozialethische Anweisungen oder psychologisierende Ratschläge verkürzt werden. Sie dürfen auch nicht durch eine billige Gott-nimmt-dich-an-Theologie, wie sie zumeist in den Landeskirchen gepredigt wird, oder eine evangelikale Nimm-Jesus-an-Theologie ersetzt werden. Bibeltreue Theologie und Verkündigung dürfen sich auch nicht in der Abgrenzung gegen Andersdenkende erschöpfen.

Die Kirche soll vielmehr die Offenbarung Gottes bezeugen und die biblischen Inhalte reformatorischer Theologie wieder darstellen, predigen und im Aufbau von evangelischen Gemeinden umsetzen. So können Menschen das Evangelium hören und durch den Glauben an Jesus Christus leben. So kann auch der Protestantismus sein biblisches Profil und seine Existenzberechtigung vor Gott bewahren.